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"ready4care?!": Das Pflege-Pilotprojekt ist "bereit", um zu bleiben

"ready4care?!" – Bereit für die Pflege?! Diese Frage und gleichzeitig Aussage beschäftigt seit Anfang des Jahres den Landkreis Rhön-Grabfeld. Angelehnt an die Imagekampagne „Pflege on Tour“, die seit einigen Jahren im Landkreis Haßberge erfolgreich durchgeführt wird, hat sich nun auch die #eimat auf den Weg gemacht, den Pflegeberuf bei den Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen in ein positives Licht zu heben.

Was ist der Hintergrund des Pilotprojektes?

Der demographische Wandel schreitet immer weiter voran. Mit ihm wächst die ältere Generation in Deutschland und somit auch der Bedarf an Pflegepersonal. Da die Erfahrungen in Kindheit und Jugend prägend für den weiteren Werdegang sind, verfolgt das Projekt den Ansatz, frühzeitig für Pflege zu werben.

Viele Schülerinnen und Schüler haben negative Vorurteile gegenüber dem Berufsfeld. „ready4care?!“ soll ihnen diese Vorurteile nehmen und die positiven Seiten des Pflegeberufs aufzeigen. Es soll über das Berufsbild informiert und die Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt werden. Die Jugendlichen sehen und erfahren so selbst anhand von praktischen Übungen, wie die Arbeit in der Pflege abläuft. 

Bildunterschrift: Wie funktioniert das ordnungsgemäße Anlegen von Schutzkleidung? Achtklässler der Mittelschule Bischofsheim i. d. Rhön fanden es heraus bei ihrem Besuch im Seniorenheim Heimathof Simonshof.

Wer übernimmt die Koordination und wie ist der Ablauf?

Koordiniert wird das Projekt von Selina Pfülb und Eva Holzhausen aus dem Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung im Landratsamt Rhön-Grabfeld. „Wir möchten mit dem Projekt die Attraktivität des Pflegeberufes stärken, Vorurteile abbauen und die Jugendlichen in Bezug auf pflegebedürftige Menschen mit deren verschiedenen Krankheitsbildern sensibilisieren“, erklärt Selina Pfülb. 
Zunächst befand das Pilotprojekt in den vergangenen Monaten im „Testmodus “. Im Rahmen des Pflegedialogs, der einmal jährlich auf Initiative des Pflegestützpunktes Rhön-Grabfeld stattfindet, sind die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Alten- und Pflegeheime im Landkreis gefragt worden, ob sie in der Pilotphase teilnehmen möchten.

Und so erklärten sich das Stiftungs- Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt („Vill’sche"), das BRK Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt und der Heimathof Simonshof bereit, bei ihnen in der Einrichtung einen Projekttag durchzuführen. Mit dabei waren Achtklässler der Mittelschule Bad Neustadt und Bischofsheim in der Rhön.

Bildunterschrift: Unter anderem am Messen des Blutdrucks probierten sich die Bad Neustädter Mittelschüler bei ihrem Projekttag im Stiftungs- Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt.

Der Vormittag war aufgeteilt in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Speziell für die Mittelschulen ist im theoretischen Teil der Fokus auf den Berufszweig des Pflegefachhelfers gelegt worden. In den teilnehmenden Einrichtungen haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv auf den Besuch der Schulklassen vorbereitet und ein kurzweiliges Programm gestaltet: Anlegen von Schutzkleidung, Hilfe bei den Mahlzeiten geben, Vitalwerte messen oder verschiedene Hilfsmittel testen. Auch praktische Übungen mit dem Rollstuhl sorgten bei den Schülern für Kurzweil und brachten hautnah und gleichzeitig spielerisch Einblicke in den Pflegealltag.  

Was sind die ersten Ergebnisse?

Die Vorher-Nachher-Befragung der Schülerinnen und Schüler hat ergeben, dass nach den Projekttagen der Pflegeberuf positiver und realistischer eingeschätzt wurde. Beispielsweise wird der Verdienst deutlich höher, als zuvor angenommen, eingeschätzt. Auch im Bereich Zukunftssicherheit und Weiterbildungsmöglichkeiten ist den Jugendlichen klargeworden, dass gerade im Pflegeberuf viel Potenzial steckt. Die Bereitschaft, ein Praktikum oder eine Ausbildung in diesem Bereich zu beginnen, ist ebenfalls erfreulicherweise gestiegen.

Wie geht es nun weiter?

Die positive Resonanz der jungen Menschen verdeutlicht, dass das Projekt genau an der richtigen Stelle ansetzt – nämlich bei denjenigen, die sich aktuell in der Berufsfindung befinden. Dass aus dem Pilotprojekt ein dauerhaft fortlaufendes Projekt wird, ist für die Projetkoordinatorinnen ein Herzenswunsch.

Bildunterschrift: Die Achtklässler der Mittelschule Bad Neustadt probierten sich bei einem Rollstuhl-Parcours im BRK Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt.

Als nächsten Schritt, werden alle weiterführenden Schulen sowie alle vollstationären Alten- und Pflegeheime im Landkreis kontaktiert und die Bereitschaft an einer Teilnahme abgefragt. „Wir freuen uns auf rege Beteiligung und die Verstetigung des Projektes. So können wir einen Betrag dazu leisten, die Pflege in der #eimat attraktiver zu gestalten“, betont Eva Holzhausen.

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