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Neuigkeiten

Die ersten 100 Tage Nahverkehr Mainfranken

Ein Verkehrsverbund, der alle Landkreise sowie die kreisfreien Städte der Region integriert – und damit rund einer Million Menschen in Mainfranken die Nutzung des ÖPNV erleichtert: Seit 2025 ist das in Mainfranken Realität. Denn zum 1. Januar nahm der neu gegründete Nahverkehr Mainfranken (NVM) seine Arbeit auf. Zeit für eine erste Bilanz: Was hat sich in 100 Tagen NVM bewegt und welche Projekte stehen auf der Agenda?

Als Aufgabenträgerverbund hat der Nahverkehr Mainfranken (NVM) im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs ein neues Kapitel aufgeschlagen: So ersetzt der NVM seit Jahresbeginn nicht nur den bisherigen Verkehrsunternehmensverbund Mainfranken (VVM); durch die Integration der Stadt Schweinfurt sowie der Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge wurde das vormalige VVM-Gebiet (Stadt & Landkreis Würzburg sowie die Landkreise Kitzingen und Main-Spessart) zudem erheblich erweitert. Damit sei man einen ebenso notwendigen wie richtigen Schritt gegangen, betont Christopher Alm, Geschäftsführer der Nahverkehr Mainfranken GmbH: „Das sehen wir sowohl an der guten Resonanz seitens unserer Gesellschafter als auch an den ersten Rückmeldungen der Fahrgäste. Es herrschte ein großer Bedarf nach einer stärkeren regionalen Vernetzung, einer übersichtlicheren Tarifstruktur und einem möglichst niederschwelligen, insgesamt attraktiveren ÖPNV. Unter genau diesen Gesichtspunkten haben wir unser Angebot entwickelt. Das beginnt schon damit, dass Fahrgäste nun erstmals mit nur einem Fahrschein jedes Ziel innerhalb des Verbundraums per Bus, Bahn oder Straßenbahn erreichen können.“

Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten

Ein weiteres wichtiges Element des neuen NVM-Angebots ist die App NVM Tickets. In der übersichtlich gestalteten Mobil-Anwendung für iOS- und Android-Geräte wird Fahrgästen nach Eingabe von Start und Ziel sofort der jeweils passenden Tickets inklusive aller relevanten Informationen angezeigt. Der gewünschte digitale Fahrschein lässt sich dann direkt in der App kaufen, per PayPal oder Kreditkarte bezahlen und vor Fahrtantritt auch per App entwerten. Für Fahrscheinkontrollen genügt das Vorzeigen eines von der Applikation generierten QR-Codes. „Die App wurde vom Start weg wirklich sehr gut angenommen und wir konnten erste Kompatibilitätsprobleme dank des Kundenfeedbacks rasch lösen. Stand heute verzeichnen wir bereits 22.753 Downloads und 17.163 digitale Ticketkäufe – und natürlich entwickeln wir das App-Angebot sukzessive weiter“, berichtet NVM-Prokuristin Juliana Chamberlain. Besonders geschätzt werde von den Menschen die Möglichkeit, erstmals Tickets für Fahrten in ganz Mainfranken flexibel und digital lösen zu können. Chamberlain: „Für die Bürgerinnen und Bürger ist das im Alltag ein lang ersehnter Komfortgewinn.“

Harmonisierung von Tarifen schafft mehr Klarheit

Stichwort Komfort: Während sich ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer früher häufig mit einer Vielzahl an regional unterschiedlichen Tarifen und Tarifmodellen konfrontiert sahen, schafft der NVM auch hier Abhilfe. Tarife und Preise sind jetzt für ganz Mainfranken transparent geregelt und einheitlicher gestaltet – was sich auf die Städte und Landkreise in unterschiedlichem Maße auswirkte. So wurde etwa der bisherige Zonentarif der Stadt Schweinfurt durch einen Wabentarif ersetzt. In den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen tritt die Tageskarte Gruppe nun anstelle der zuvor erhältlichen Tageskarte Plus. Indes gibt es die altbekannten Fahrscheine und Abos in der Großwabe Würzburg weiterhin – wenn auch teils unter neuen, klareren Namen (aus dem Spar-Abo wurde zum Beispiel das 9-Uhr-Abo und aus dem Premium Abo die Abo-Monatskarte). Der Landkreis Haßberge blieb – parallel zur Einbindung in den NVM – auch Teil des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN). Sprich: Innerhalb des Landkreises gilt der VGN-Tarif; für Fahrten zwischen Landkreis und dem restlichen NVM-Verbundraum kommen dagegen die NVM-Tarife zur Anwendung.

Zentrale Anlaufstelle verbessert Servicequalität

Natürlich bleiben bei einem Verbundraumprojekt dieser Größenordnung auch Fragen nicht aus. Zur Einführung des NVM wurde deshalb eine zentrale Telefonhotline eingerichtet, die zwischen Montag und Freitag von 7:30 bis 19:00 Uhr und Samstag von 8:00 bis 18:00 Uhr unter 0931 36 886 886 erreichbar ist. Dort erhalten Bürgerinnen und Bürger umfassende Informationen zu Fahrplänen, Tickets, Tarifen und Co. Alternativ kann das NVM-Team auch über ein Kontaktformular auf nahverkehr-mainfranken.de/kontakt bzw. über die App NVM Tickets kontaktiert werden.

Attraktives 9-Euro-Aktionsticket gilt noch bis 30. September

Ein Netz, ein Fahrschein: Dieses selbstgesetzte Motto feiert der NVM zum Start mit einem ganz besonderen Angebot. Noch bis 30. September können Fahrgäste für günstige 9 Euro das Mainfranken-Ticket in der NVM-App erwerben – und damit einen ganzen Tag lang (bis 3 Uhr am Folgetag) beliebig viele Fahrten im Verbundgebiet absolvieren. „Das Mainfranken-Ticket bietet eine ideale Möglichkeit, den vergrößerten Verkehrsverbund zu erkunden, ob alleine oder mit Freunden und Familie“, betont Prokuristin Juliana Chamberlain. Schließlich gibt es auch das Mainfranken-Ticket Gruppe für bis zu fünf Personen zum Preis von 27 Euro. Hierbei gelten übrigens zwei Kinder bis 15 Jahre als eine Person. Sprich: Bis zu zehn Kinder können gemeinsam ein einziges Ticket nutzen.

Ausblick: NVM arbeitet bereits an weiteren Projekten

Selbstverständlich, so Geschäftsführer Christopher Alm, wolle man den NVM auch nach dem erfolgreichen Start kontinuierlich fortentwickeln. „Der große Rahmen ist gesteckt – jetzt geht es sukzessive an weitere spürbare Verbesserungen für die Menschen in Mainfranken“, unterstreicht Alm. So prüfe man im Aufgabenträgerverbund aktuell etwa die Einführung eines verbundweiten Tourismustickets sowie eine optimierte Anbindung des ÖPNV an Großveranstaltungen. Mittelfristig solle es zudem ein einheitliches Erscheinungsbild für Haltestellen und Fahrzeuge geben. Hinzu kommen zwei Vorhaben von besonderer Tragweite: Zum einen soll das 365-Euro-Ticket für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende flächendeckend im gesamten NVM-Gebiet eingeführt werden. „Dieses Ticket wurde bereits im ehemaligen VVM-Gebiet hervorragend angenommen; deshalb möchten wir diese kostengünstige Mobilitätslösung baldmöglichst allen Menschen im NVM-Gebiet zugänglich machen, die eine Schul- oder Berufsausbildung absolvieren. Voraussetzung dafür ist ein einstimmiger Beschluss aller Gesellschafter“, betont Prokuristin Juliana Chamberlain. Einen zweiten großen Schritt nach vorn will man indes mit der Weiterentwicklung digitaler Ticketlösungen gehen. Im Fokus steht dabei das sogenannte ID-basierte Ticketing, das die Stadt Schweinfurt in Gestalt des Pilotprojekts SWeasy bereits im Juli 2024 eingeführt hat. Ein solches System ermöglicht es Fahrgästen, für eine ÖPNV-Fahrt einfach per Bankkarte, Smartphone oder Smartwatch an speziellen Validierungsterminals kontaktlos und zeitsparend ein- und auszuchecken, immer zum jeweiligen Bestpreis. Auf NVM-Ebene plant man, diese innovative Lösung über Busse und Bahnen hinaus auch in regionalen On-demand-Verkehrsangeboten wie callheinz nutzbar zu machen – wobei weiterhin auch klassische Papiertickets angeboten werden sollen.

Boilerplate

Seit dem neuen Jahr ist der NVM (Nahverkehr Mainfranken) der neue ÖPNV-Verbund für Mainfranken. Er ersetzt als Aufgabenträgerverbund nicht nur den aktuellen Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM), sondern erweitert auch das Verbundgebiet. Mit dabei sind Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge. Stadt und Landkreis Würzburg sowie die Landkreise Kitzingen und Main-Spessart sind weiterhin Bestandteil des Netzes. Das bedeutet für die gesamte Region Mainfranken und knapp 1.000.000 Bürgerinnen und Bürger: Ein Netz, ein Fahrschein und einheitliche Qualitätsstandards. Zudem ist erstmals ein digitaler Ticketerwerb mittels App möglich. Somit können über diesen Weg viele Tickets für Fahrten in ganz Mainfranken zentral und digital gelöst werden.
Weitere Informationen rund um den NVM und die einzelnen Verbundpartner finden Sie unter: www.nahverkehr-mainfranken.de

Auf den Punkt gebracht: 100 Tage NVM in Zahlen

  • 11 Mitarbeitende sind derzeit beim NVM beschäftigt. Sie kümmern sich von der Würzburger NVM-Zentrale in der Juliuspromenade aus um alle Geschäftsvorgänge des neuen Verkehrsverbunds
  • 9 Landkreise & kreisfreie Städte sind im NVM organisiert
  • ca. 7.000 Quadratkilometer umfasst das NVM-Gebiet
  • rund 1 Million Menschen leben im Gültigkeitsbereich des NVM
  • 46 Verkehrsunternehmen kooperieren mit dem NVM
  • Knapp 120 Kilometer Luftlinie misst die längste Strecke, die im NVM-Gebiet zurückgelegt werden. Sie führt von Weimarschmieden im Landkreis Rhön-Grabfeld bis Tauberrettersheim im Landkreis Würzburg
  • 17.163 Tickets wurden seit Start des NVM bislang über die Tickets-App verkauft – davon 8.300 Mainfranken-Tickets (Solo/Gruppe)
     
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