Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wird auch im Landkreis Rhön-Grabfeld in den nächsten Jahren ansteigen. Die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung vor Ort ist daher eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Das Kommunale Pflegemanagement sorgt für die Organisation, Koordination und Weiterentwicklung der Pflegeangebote im Landkreis. Dadurch stellen wir sicher, dass die Pflegebedarfe der Menschen erkannt, erfasst und die richtigen Hilfsangebote bereitgestellt werden.
Dabei arbeiten wir eng und vernetzt mit lokalen Pflegediensten, Pflegeheimen, Tagespflegen, Sozialdienst der Kliniken, Gemeinden und weiteren Anbietern von Pflegeleistungen zusammen.
Unser Ziel ist es, die Pflege und Betreuung in der Region zu koordinieren, zu verbessern und an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen.
Pflegebedürftigkeit tritt oft unvorhergesehen ein. Immer mehr Menschen sehen sich mit dem Thema konfrontiert. Es sind weitreichende Entscheidungen zu treffen und die Strukturen im Pflegebereich sind schwer durchschaubar und unterliegen einer ständigen Veränderung.
Bei der Organisation von Pflege geht es um mehr als Geld und Anträge. Die individuelle Situation der Betroffenen und der Angehörigen steht im Mittelpunkt.
Der Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld, der auf der Grundlage des § 7c des Sozialgesetzbuch XI bereits seit 2011 etabliert ist, unterstützt Pflegebedürftige und deren Angehörige schnell und unkompliziert und sieht sich als regionaler Lotse rund um das Thema Pflege. Durch eine trägerübergreifende Zusammenarbeit helfen wir Pflegebedürftigen und Angehörigen, sich zu orientieren und die richtige Form der Unterstützung zu finden. So können wir gemeinsam die individuell passende Hilfe finden und in die Wege leiten.
Leistungen des Pflegestützpunkts für Bürger:
Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld
Spörleinstraße 11
97616 Bad Neustadt
Tel.: 09771 94 129
E-Mail: pflegestuetzpunkt(at)rhoen-grabfeld.de
Beratungszeiten:
Montag: 08:30 – 12:30 Uhr
Dienstag: 12:30 – 16:30 Uhr
Mittwoch: 08:30 – 12:30 Uhr
Donnerstag: 12:30 – 16:30 Uhr
Freitag: 08:30 – 12:30 Uhr
Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht erforderlich, wird jedoch bei komplexen Beratungssituationen empfohlen, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Weitere Informationen, Unterlagen und Links rund um das Thema Pflege finden Sie hier: www.pflegestuetzpunkt-rhoen-grabfeld.de
Sehen Sie hier den Flyer des Pflegestützpunkts Rhön-Grabfeld:
Um den aktuellen Bestand und den zukünftigen Bedarf der Pflegeinfrastruktur eines Landkreises abbilden zu können, wird in regelmäßigen Abständen eine Pflegebedarfsplanung für den Landkreis Rhön-Grabfeld erstellt. Eine aktuelle Pflegebedarfsplanung nach Art. 69 AGSG als Bestandteil des Gesamtkonzeptes für Menschen im Alter und mit Handicaps wurde am 12.11.204 in der Pflegekonferenz und am 04.12.2024 im Kreisauschuss vorgestellt.
Die aktuellen Ergebnisse finden Sie hier:
Weitere Informationen finden Sie hier:
Die Pflegebedarfsplanung ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem die zukünftigen Bedürfnisse an Pflegeleistungen im Landkreis ermittelt und langfristig geplant werden. Ziel ist es, eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten, die auf die demografische Entwicklung und die steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen reagiert.
In der Pflegekonferenz, die im November 2023 gegründet wurde, kommen jährlich alle relevanten Akteure zusammen, um über aktuelle Themen und Herausforderungen im Bereich Pflege zu diskutieren. Hier treffen sich Vertreter von Pflegeeinrichtungen, Pflegeverbänden, Krankenkassen, Kommunen und anderen relevanten Institutionen, um Strategien zur Verbesserung der Pflegequalität zu entwickeln und die Zusammenarbeit im Landkreis zu stärken.
Hintergrund der Pflegekonferenz
Das Pflegeversicherungsrecht (§ 8a SGB XI) sieht die pflegerische Versorgung der Bevölkerung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher können Landkreise und kreisfreie Städte Pflegekonferenzen als regionale Ausschüsse einrichten, insbesondere zur Beratung über Fragen zur Pflegeversicherung. Pflegekonferenzen können als regionaler Ausschuss des sektorenübergreifenden Landespflegeausschusses zur Beratung über Fragen der vor Ort notwendigen Pflege- und Unterstützungsstrukturen eingerichtet werden.
Akteure der Pflegekonferenz
Das Expertengremium setzt sich aus Vertretern verschiedener Bereiche der Pflege in Rhön-Grabfeld zusammen. Mitglieder der Pflegekonferenz sind daher über 50 Vertreter Ambulanter Dienste und Tagespflegen, vollstationärer Pflegeeinrichtungen, des Rhön-Klinikum Campus, Vertreter aus dem Bereich Hospiz- und Palliativversorgung, der im Landkreis tätigen Wohlfahrtsverbände, Vertreter der Pflegekasse und des Bezirks Unterfranken. Hinzu kommen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Beratungs- und Vernetzungsstellen, der Allianzen und des Quartiersmanagements, sowie Vertreter des Kreistages und des Landratsamtes.
Vorsitzender der Pflegekonferenz ist der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld oder einer seiner Stellvertreter.
Was sind Ziele und Aufgaben der Pflegekonferenz?
Sie dient als Impuls- und Ideengeber für die Grundsätze „Prävention und Rehabilitation vor Pflege“ und „ambulant vor stationär“.
Die Pflegekonferenz Rhön-Grabfeld soll zur vertieften Abstimmung der pflegerischen Infrastruktur und der Versorgung beitragen. So soll eine leistungsfähige, vielfältige, wirtschaftliche und räumlich gegliederte pflegerische Versorgung im Landkreis Rhön-Grabfeld sichergestellt werden.
In der Pflegekonferenz erfolgt regelmäßig eine Bekanntgabe und Diskussion der Ergebnisse der jeweils aktuellen Pflegebedarfszahlen des Landkreises. Es erfolgt so eine Koordinierung an die Schnittstellen des Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereichs zum Ausbau der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Immer an erster Stelle steht das Wohl der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Rhön-Grabfeld.
Die Pflegekonferenz dient zudem dem Informationsaustausch, der nachhaltigen Vernetzung der Beteiligten und sie kann im Rahmen der politischen Mitbestimmung Empfehlungen erarbeiten. Der Aufbau einer solchen Zusammenkunft führt zu einer verpflichtenden Teilnahme der Pflegekasse.
Mit dem Kernziel der Verbesserung der pflegerischen Versorgung im Landkreis Rhön-Grabfeld wurde in 2024 ergänzend zur Pflegekonferenz das Pflegenetzwerk pflege.vernetzt.rhön-grabfeld mit allen an der pflegerischen Versorgung beteiligten Akteuren etabliert.
Vernetzung in der pflegerischen Versorgung ist von großer Bedeutung, um effizienter und im Sinne der Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen wirksam zusammenzuarbeiten. Die Auswirkung von Pflegebedürftigkeit auf den Alltag wird auf vielen Ebenen sichtbar und erfordert interprofessionelles und vernetztes Handeln.
Pflege findet vor Ort statt und sollte auch vor Ort mit den verantwortlichen Akteuren und Betroffenen gemeinsam gestaltet werden. Die Vernetzung der lokalen Verantwortlichen im Bereich der Pflege mit dem Ziel der Verbesserung der Versorgungssituation ist daher eine logische Konsequenz.
Ziele
Durch die Zusammenarbeit regionaler Akteure, die an der Versorgung und der Unterstützung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen sowie vergleichbar Nahestehenden beteiligt sind, soll der Versorgungs- und Unterstützungsbedarf sowohl von Pflegebedürftigen als auch deren Angehörigen sowie vergleichbar nahestehenden Pflegepersonen besser gedeckt werden.
Das Pflegenetzwerk „pflege.vernetzt.rhön-grabfeld“ ist ein auf Dauer angelegtes Netzwerk, dessen Gesamtziel die Sicherstellung einer wohnortnahen und bedarfsgerechten pflegerischen Versorgung durch Bündelung von Wissen und Erfahrung der im Netzwerk beteiligten Akteure unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten ist.
Neben dem Ziel der Sicherstellung und Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgung ist es auch Ziel des Netzwerkes, dass sich die Akteure untereinander vernetzen und austauschen, um im Sinne der Pflegebedürftigen auch niedrigschwellig einzelfallspezifische Lösungen bilateral zu finden.
Zielgruppe
Im Fokus des Netzwerkes steht der Pflegebedürftige und seine pflegenden Angehörigen mit
ihren entsprechenden Bedürfnissen. Die Aufgabe des Netzwerkes ist es, regional Strukturen
zu schaffen, die es der Zielgruppe ermöglicht, ihre Lebensbedürfnisse auch mit Pflegebedarf
bis zuletzt zu erfüllen. Um die Zielgruppe der von Pflege Betroffenen zu erreichen, gilt es, die Zielgruppe der Leistungserbringer im professionellen, ehrenamtlichen und gemeindlichen Kontext miteinander zu vernetzen.
Träger
Träger des Netzwerkes ist der Landkreis Rhön-Grabfeld. Das Pflegenetzwerk „pflege.vernetzt.rhön-grabfeld“ wird von zwei Netzwerkkoordinatorinnen mit Erfahrung im Bereich Pflege- und Projektmanagement im Sachgebiet Senioren und Menschen mit Behinderung aufgebaut, umgesetzt und regelmäßig evaluiert.
Für die dem Netzwerk entstehenden Kosten hat der Landkreis Rhön-Grabfeld die Netzwerkförderung nach § 45c Abs. 9 SGB XI bei der ARGE der Pflegekassen beantragt und bewilligt bekommen.
Kooperationspartner
Das Pflegenetzwerk ist ein freiwilliger Zusammenschluss ohne Rechtsform auf Basis von schriftlichen Kooperationsvereinbarungen mit den interessierten regionalen Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen. Die Kooperationsvereinbarungen werden zwischen dem Landkreis Rhön-Grabfeld und dem jeweiligen Träger geschlossen.
Neben den genannten Kooperationspartnern können sich auch weitere interessierte Akteure im Bereich Pflege einbringen. Das Netzwerk ist für die Netzwerkpartner offen gestaltet und bietet auch bestehenden und neu zu gründenden Netzwerken die Kooperation an. Durch die Kooperationsvereinbarungen wird eine Verbindlichkeit im Netzwerk geschaffen.
Netzwerkstruktur
Die folgende Grafik skizziert die Bausteine unter dem Dach des Pflegenetzwerkes „pflege.vernetzt.rhön-grabfeld“ und die zuarbeitenden Gremien im Landkreis Rhön-Grabfeld.
Aus der im November 2023 errichteten und jährlich tagenden Pflegekonferenz und aus dem Begleitgremium zum Seniorenpolitischen Gesamtkonzept, aber auch von den Netzwerkpartnern werden Bedarfe, Problemlagen, Ressourcen und Ideen an das Netzwerk und wieder zurückgemeldet.
Hier gelangen Sie direkt auf die Website des Pflegenetzwerk
Der demographische Wandel schreitet immer weiter voran und mit ihm wächst die ältere Generation in Deutschland und somit auch der Bedarf an Pflegeplätzen und Pflegepersonal. Jedoch gibt es immer weniger junge Menschen, die einen Beruf im Bereich Pflege erlernen und nach Abschluss der Ausbildung im Bereich der Altenpflege/Krankenpflege arbeiten möchten. Viele Schülerinnen und Schüler haben Vorurteile. Sie stellen sich den Beruf als unterbezahlt und sehr anstrengend vor.
Das Projekt „ready4care?!“ soll Schülerinnen und Schülern diese Vorurteile nehmen und ihnen die positiven Seiten des Pflegeberufs aufzeigen. Es soll über das Berufsbild informiert und die Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt werden. Die Jugendlichen sollen selbst sehen und anhand der praktischen Übungen erfahren, wie die Arbeit in der Pflege abläuft.
Die Pflegeeinrichtungen werden im Klassenverbund besucht. So können auch Schülerinnen und Schüler, die zunächst weniger Interesse am Pflegeberuf zeigen, an das Thema herangeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit an einem Vormittag in einer stationären Pflegeeinrichtung die wichtige Tätigkeit einer Pflegefachkraft kennenzulernen. Der Vormittag ist aufgeteilt in einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Bildunterschrift: Das Logo für das Projekt "ready4care?!"
Die erste Phase des Projektes „ready4care?!“ wurde 2024 bereits erfolgreich abgeschlossen. Fünf Alten- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis Rhön-Grabfeld haben die Möglichkeit geboten, den praktischen Teil in ihrer Einrichtung durchzuführen.
Als Einrichtungsteilnehmer konnten wir das Stiftungs-Alten- und Pflegeheim in Bad Neustadt, das Bayerische Rote Kreuz Alten- und Pflegeheim in Bad Neustadt, Heimathof Simonshof- Pflegeheim Camillus-Haus in Bastheim, Juliusspitalstiftung Alten- und Pflegeheim in Bad Königshofen, franken care GmbH Altenhilfeeinrichtung in Bad Königshofen gewinnen.
Vier Schulen im Landkreis Rhön-Grabfeld nahmen mit ca. 170 Schülerinnen und Schülern an dem Projekt teil.
Dazu gehörten die Mittelschule Bad Neustadt, Kreuzbergschule Bischofsheim, Mittelschule Bad Königshofen und die Gesellschaft zur beruflichen Förderung in Bad Neustadt.
Bildunterschrift: Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Mittelschule Bad Neustadt verbrachten gemeinsam mit den Verantwortlichen und in Zusammenarbeit mit der GbF Schweinfurt mbH im Rahmen des Pilotprojekts "ready4care?!" einen kurzweiligen Tag im Stiftungs, Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt.
Mit einem Klick auf den entsprechenden Link kommen Sie zu den veröffentlichten Presseartikeln zum Projekt "ready4care?!":
Artikel zum Besuch im Seniorenheim Heimathof Simonshof
Artikel zur Teilnahme der Kreuzbergschule Bischofsheim bei "ready4care?!"
Das Projekt "ready4care?!" wurde darüber hinaus mit Social-Media-Videos auf dem Instagram-Kanal des Landkreises Rhön-Grabfeld begleitet. Mit einem Klick öffnet sich das Video auf Instagram:
Video auf Instagram zum Besuch im Heimathof Simonshof
Video auf Instagram zum Besuch im Juliusspital Bad Königshofen und im Pflegezentrum franken care
Schule: Mittelschule Bad Neustadt
Klasse: 8a, 8b
Wann: 01.02.2024, 08.02.2024
Pflegeeinrichtungen: Stiftungs-Alten- und Pflegeheim in Bad Neustadt , Bayerisches Rotes Kreuz Alten- und Pflegeheim in Bad Neustadt
Schule: Kreuzbergschule Bischofsheim
Klasse: 8a, 8b
Wann: 04.03.2024, 05.03.2024
Pflegeeinrichtung: Heimathof Simonshof, Pflegeheim Camillus- Haus in Bastheim
Schule: Mittelschule Bad Königshofen
Klasse: 8a, 8m
Wann: 09.07.2024
Pflegeeinrichtung: Juliusspitalstiftung Alten- und Pflegeheim in Bad Königshofen, franken care GmbH Altenhilfeeinrichtung in Bad Königshofen
Schule: Gesellschaft zur beruflichen Förderung in Bad Neustadt
Eine Schulklasse
Wann: 07.11.2024
Pflegeeinrichtung: Stifungs-Alten- und Pflegeheim in Bischofsheim