Notfallvorsorge
Wissenswertes rund um das Thema Blackout
Sich mit den verschiedensten Gefahren- und Schadensereignissen zu beschäftigen, gehört zu den zentralen Aufgaben des Landratsamts als untere Katastrophenschutzbehörde. Hier werden sowohl mögliche Szenarien in den Blick genommen als auch Auswirkungen von Natur- oder großen Unfallereignissen. Auch ein eventuell länger anhaltender Stromausfall gehört nicht erst seit der sich zuspitzenden Energiekrise zu den Vorfällen, mit der sich die Behörden im Landkreis beschäftigen. Um auf einen länger anhaltenden Blackout vorbereitet zu sein, hat der Landkreis Rhön-Grabfeld bereits schon vor längerer Zeit einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse eingerichtet, der sich ressortübergreifend intensiv mit den Auswirkungen eines Stromausfalls beschäftigt.
Der Schwerpunkt der Gefahrenabwehr liegt sowohl aufgrund der gesetzlichen Zuständigkeit als auch aus praktischen Erwägungen, wie räumlicher Nähe, Ortskenntnis oder der schnelleren Erreichbarkeit für die Bürger, bei den Städten und Gemeinden. Die Vorsorge im Bereich der kritischen Infrastruktur ist Aufgabe der jeweiligen Betreiber. Das gilt auch für Einrichtungen wie Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime.
Was ist eigentlich ein Blackout?
Unter einem „Blackout“ versteht man einen ungeplanten und flächendeckenden Stromausfall, von dem sehr viele Menschen betroffen sind. Die Behebung eines Blackouts ist sehr aufwändig. Bei den aktuellen Vorsorgemaßnahmen gehen wir von einem maximal 72-stündigen, großflächigen Stromausfall aus.
Laut Expertinnen und Experten ist ein solches Ereignis möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. In Deutschland kam es in den letzten Jahrzehnten zu keinem Blackout. Wahrscheinlicher sind regionale und kürzer andauernde Stromausfälle.
WAS BEDEUTET KEIN STROM IN DER REGION?
WAS BEDEUTET KEIN STROM IN DER REGION?
- Kein Licht von der Leselampe bis zur Straßenbeleuchtung
- Keine Kommunikation: Handy, Telefon, Internet, Fernsehen, Notruf
- Kein Geldverkehr: Geldautomat, Kassen, Zahlungsverkehr, Tankstelle
- Kein Einkauf: Nahrungsmittel, Getränke, Supermarkt, Warenverkehr
- Mögliche Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung: Kochen, Dusche, WC
- Keine Kühlung: Kühlschrank, Gefrierschrank, privat und auch im Handel
- Keine Heizung: Privat und öffentlich
- Keine Medikamente: Notfallmedizin, Erkrankte
WIE KANN ICH MICH AUF EINEN BLACKOUT VORBEREITEN?
WIE KANN ICH MICH AUF EINEN BLACKOUT VORBEREITEN?
Diese Empfehlungen sind der Broschüre „Stromausfall – Vorsorge und Selbsthilfe“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entnommen.
- Legen Sie sich ausreichend Vorräte an Trinkwasser, Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneartikeln und – falls notwendig – Babynahrung an.
- Besorgen Sie sich ein Radio mit Batterie- oder Handkurbelbetrieb. Damit bleiben Sie über die Informationen des Krisenstabs der Stadt und der Stromversorger auf dem Laufenden.
- Mit einem Campingkocher können Sie kleinere Mahlzeiten zubereiten.
- Warme Kleidung kann bei ausgefallener Heizung für Wärme sorgen.
- Treffen Sie Vorkehrungen, um pflegebedürftige Angehörige notfalls für einige Zeit selbst versorgen und pflegen zu können.
- Kerzen, Taschen- oder Campinglampen können im Ernstfall dafür sorgen, dass Sie sich auch nach Einbruch der Dunkelheit sicher orientieren können.
WICHTIGE INFORMATIONEN UND RUFNUMMERN
WICHTIGE INFORMATIONEN UND RUFNUMMERN
Notruf, Feuerwehr und Rettungsdienst
112
Polizei
110
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
116 117
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
www.bbk.bund.de
NINA
Die NINA-Warn-App dient der Warnung und Information der Bevölkerung.
CELL BROADCAST
Cell Broadcast schickt selbstständig Warnungen aufs Handy.
WARNWETTER
WarnWetter dient hauptsächlich der Warnung vor gefährlichen Wetterlagen.
NORA
Nora dient dem Auslösen eines Notrufs für Sprach- oder Hörbeeinträchtigte.
Bei einem länger andauernden Stromausfall (das heißt über 60 Minuten) ist es möglich, dass es teilweise oder komplett zu einem Ausfall des Telefonnetzes für das Festnetz und den Mobilfunk kommen kann. Damit die Bevölkerung auch bei einem solchen Ausfall weiterhin Notrufe abgeben kann, sollen in den Ortsbereichen Notfall-Meldestellen als ständig besetzte Anlaufstellen eingerichtet werden. Wenn die Notrufnummern 110 (Polizei) und 112 (Feuerwehr und Rettungsdienst) nicht mehr telefonisch erreichbar sind, nehmen die Notfall-Meldestellen Hilfeersuche entgegen und geben diese über Funk an die Leitstellen von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr weiter. Gleichzeitig können über die Notfall-Meldestellen auch Informationen und Hinweise an die Bevölkerung zur jeweiligen Situation, wie die Art und Dauer des Stromausfalls, weitergegeben werden.
Die Notfall-Meldestellen werden umgangssprachlich auch als „Leuchttürme“ bezeichnet. Der Begriff steht sinnbildlich dafür, dass diese Stellen bei einem Stromausfall eine der wenigen beleuchteten Stellen bilden werden.
Hier finden Sie eine Liste, mit der für Sie nächsten Notfall-Meldestellen!
EMPFEHLUNG ZUR ALLGEMEINEN ENERGIEEINSPARUNG
- Raumtemperaturen so gering wie möglich halten (max. 20° in Aufenthaltsräumen; max. 17° in Schlafzimmer, Gäste WCs, Nebenräume; max. 10° in Flure / Treppenhäuser, Kellerräume)
- Hydraulische Abgleiche von Heizanlagen durchführen
- Generell die Vorlauftemperatur auf ein Minimal reduzieren
- Zeitraum der Nachtabsenkung bei Heizanlagen verlängern
- Anzahl der Kühlschränke, Gefriertruhen auf ein Minimum reduzieren und stromintensive Altgeräte durch Neue ersetzen
- Unnötige Stromverbraucher (Display (Uhren) an Backöfen, Mikrowellen, Ladekabel, Standby-Geräte, etc.) reduzieren
- Beleuchtung im Haus auf ein Minimum reduzieren sowie auf LED nachrüsten
Weitere Tipps finden Sie außerdem hier.
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