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Geographie

Allgemeine Informationen über unseren Landkreis Rhön-Grabfeld

Lage

Der Landkreis Rhön-Grabfeld gehört landschaftlich zu den reizvollsten Gebieten der deutschen Mittelgebirgsschwelle und ist der nördlichste Landkreis Bayerns; er bildet eine nach Norden vorgeschobene Spitze des Regierungsbezirkes Unterfranken, wobei die über 113 km lange Nordostgrenze des Landkreises zugleich die Landesgrenze zu Thüringen ist (Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen). Die Nordwestgrenze des Landkreises ist zugleich Landesgrenze zwischen Bayern und Hessen. Im Südwesten, Süden und Südosten schließen sich die unterfränkischen Nachbarlandkreise Bad Kissingen, Schweinfurt und Haßberge an.
Das Landkreisgebiet gehört drei verschiedenen Landschaftsräumen an:

  • der Rhön und dem Rhön-Vorland,
  • dem Grabfeld und dem Henneberger Hügelland,
  • sowie den Haßbergen.

Der nördliche und östliche Landkreisteil gehören zum Rhönvorland und zur Rhön. Dieser Raum zeigt 3 verschiedene Landschaftsformen:
Zwischen Rhön und östlichen Grenzbergen erstreckt sich als vorwiegend ackerbaulich genutztes Hügel- und Riedelland die Streu-Niederung. Sie ist ein nördlicher Ausläufer der fränkischen Gäuplatten.
Nach Osten hin schließt sich ein kuppiges Mittelgebirgsmassiv mit ca. 500 m hohen Kuppen an, die man die Henneberger Hügel nennt. In das Massiv haben sich zahlreiche Kerb- und Sohlentäler eingefurcht, z. B. das breite Tal der Sulz. Auch hier haben wir es mit Sandstein-Keuperschichten zu tun, die Höhen sind über weite Strecken dicht bewaldet.

Nach Westen und Nordwesten steigt das Gelände als Vorrhön zur Hohen Rhön an. Die höchsten Erhebungen der Hohen Rhön auf Landkreisgebiet sind der Heidelstein mit 926 m, der Stirnberg mit 902 m, der Teufelsberg mit 844 m und der inselartige Arnsberg mit 843 m. Überragt werden sie alle vom Gebirgsstock des Kreuzberges, der mit 928 m das Wahrzeichen der Rhön darstellt.
Die Hohe Rhön bildet ein Basaltplateau, entstanden durch vulkanische Tätigkeit in der Tertiärzeit, wobei sich das flüssige Gestein durch Spalten an die Oberfläche drängte und so die alten Gesteinsockel überlagerte.
Die Vorrhön und die Hohe Rhön sind in einzelnen Bereichen dicht bewaldet; typisch sind jedoch die waldlosen (gerodeten) Basalt-Kuppen, woher auch die Bezeichnung "kuppige Rhön" herrührt.
Das Grabfeld mit seinen Ausläufern nach Westen und nach Norden und seinem Zentrum um Bad Königshofen i.Gr. stellt sich als offene Agrarlandschaft dar, gegenüber dem umrandenden Waldgebirge. Es ist eine beckenförmige Ausraumlandschaft; da heißt, weiche Keuperschichten wurden im Laufe der Jahrmillionen durch Erosion beckenartig ausgeräumt. Härtere Gesteine blieben als Umrandungen stehen.
Entlang der Hügelstufe verläuft in 330 m Höhe ein Quellhorizont, dessen zahlreiche bachartigen Abflüsse zum Grabfeld gerichtet sind. Hier wird äußerlich sichtbar, daß die Sandsteinkeuper-Höhen ein riesiges Wasserreservoir darstellen und deshalb besonders wichtig für das Trockengebiet des Grabfelds sind.
Das Hügelland im Umkreis des Grabfeldes ist vorwiegend Waldland mit - an günstigen Stellen - landwirtschaftlich genutzten Rodungsinseln. Das Grabfeld aber, zusätzlich bevorzugt durch günstige klimatische Bedingungen, ist fruchtbares Ackerland mit guter Ertragskraft.

Grünlandwirtschaft findet man hingegen nur in den Talniederungen entlang der Fränkischen Saale und ihrer größeren Nebenbäche.
Das südliche Landkreisgebiet reicht bis in die Haßberge hinein. Die Landschaft ist durch Landstufen strukturiert, die infolge härterer und weicherer Gesteinsschichten entstanden. Eine solche Landstufe sind auch die Haßberge, die der Keuperzone angehören. Sie zeigen ein hügeliges Landschaftsbild mit Hochflächen und tief eingeschnittenen, ausfächernden Tälern. Die Hochflächen sind meist dicht bewaldet.
Eine Besonderheit sind die Berge des sogenannten tertiären Vulkanismus, charakteristische Basalt-Kuppen, die entstehungsgeschichtlich im Zusammenhang mit der Rhön zu sehen sind.

FLÄCHE

Der Landkreis Rhön-Grabfeld umfaßt eine Fläche von 1.021,83 qkm. Damit gehört er zu den mittelgroßen Landkreisen in Bayern. Seiner Fläche nach kommt er unter den 71 bayerischen Landkreisen an 28. Stelle, unter den unterfränkischen Landkreisen an dritter Stelle. 79,50 qkm des Landkreisgebietes sind sogenanntes ausmärkisches Gebiet in staatlicher Landkreisverwaltung (also keinem Gemeindegebiet zugehörig); es handelt sich im wesentlichen um ausgedehnte Staatsforsten im Gebiet der Haßberge und des Naturparks Bayerische Rhön.

FLÜSSE

Der landschaftsbestimmende Fluß im Landkreis ist die Fränkische Saale, die ihn von Bad Königshofen i. Gr. über Bad Neustadt a. d. Saale bis Unterebersbach durchfließt. Die Fränkische Saale entspringt bei Alsleben aus mehreren Quellbächen. Sie mündet südwestlich von Bad Kissingen bei Gemünden in den Main.
Der nördliche und nordöstliche Teil des Landkreises (Vorrhön und Hohe Rhön) werden hauptsächlich durch die Streu entwässert, die sich durch die Niederung in den Henneberger Hügeln schlängelt. Sie hat ihren Ursprung bei Fladungen durch den Zusammenfluß zweier Bäche und fließt nach Süden über Ostheim v. d. Rhön, Mellrichstadt, Unsleben und mündet in Heustreu nahe bei Bad Neustadt a. d. Saale in die Fränkische Saale. Wichtigster linker Nebenfluß der Streu ist die Sulz, deren Mündung sich unterhalb Ostheims befindet. Nebenbäche münden von rechts in die Streu, so u. a. der Elsbach.
Das Gebiet um Bischofsheim a. d. Rhön wird vor allem durch die Brend, einem rechten Nebenfluß der Saale, entwässert.

Der Landkreis Rhön-Grabfeld wird geprägt von starken Höhenunterschieden. Die höchsten Erhebungen sind Kreuzberg (928 m) und Heidelstein (926 m). Die Henneberger Hügel steigen auf ca. 450 bis 520 m an, die Keuperstufe ums Grabfeld erreicht im Osten bis 400 m, im Süden 450 m. Die Haßberge steigen am großen Breitenberg auf 483 m an.

Die Beckenlandschaft des Grabfeldes liegt durchschnittich 300 m hoch, während die Talniederung der Fränkischen Saale bei Bad Königshofen i. Gr. bei 270 m zu finden ist.
Der tiefste Punkt im Landkreis wird von der Saale an der südwestlichen Landkreisgrenze erreicht und liegt bei etwa 220 m. 30 Prozent des Landkreisgebietes sind bewaldet. Es handelt sich hauptsächlich um geschlossene Waldgebiete in der Vorrhön, in den Henneberger Hügeln und am Südrand des Grabfeldes sowie in den Haßbergen.
Die Gäulandschaft des Grabfeldes und seiner Ausläufer in der Streuniederung und der Niederung der Fränkischen Saale ist vorwiegend landwirtschaftlich strukturiert. Rund 58 Prozent des Landkreisgebietes werden landwirtschaftlich – vorwiegend durch Ackerbau – genutzt. Etwa 7 Prozent entfallen auf bebaute Gebiete und Verkehrsflächen, 1 Prozent auf Wasserfläche und 5 Prozent auf ungenutztes Ödland.

KLIMA

Bedingt durch die starke landschaftliche Gliederung gibt es im Landkreis Rhön-Grabfeld große klimatische Unterschiede.
Die Gäulandschaft des Grabfeldes gehört zu den trockenen Gebieten Bayerns. Hier werden nur 550 mm mittlerer Jahresniederschlag gemessen (der bayerische Durchschnitt liegt bei 780 mm).
Diese trockenen Gebiete liegen im Regenschatten der Rhön, die ihrerseits eine beträchtlich höhere Niederschlagsneigung aufweist. So werden in der Hohen Rhön 1100 mm Jahresdurchschnitt Niederschlag gemessen. Ähnlich sieht es aus, wenn man die Durchschnitts-Temperaturen vergleicht: In der Saaleniederung und im Grabfeld beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur 8 Grad Celsius, in der Hohen Rhön nur 4,5 Grad Celsius.

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