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Neuigkeiten

Ehrenamtsempfang 2023: Wertschätzung, Dank und Ehre den Ehrenamtlichen

Danke sagen, durch eine ganz besondere Veranstaltung für ganz besondere Menschen; für Ehrenamtliche, die gerne geben, helfen, ihre Zeit, ihr Können und ihre Einsatzbereitschaft für andere, für die Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Das hat der Landkreis Rhön-Grabfeld am Sonntag getan.

Alle zwei Jahre lädt der Landkreis Inhaberinnen und Inhaber der Bayerischen Ehrenamtskarte, die diese Karte in Gold erhielten, zu einem besonderen Ehrenamtsempfang ein. In Zeiten der Corona-Pandemie musste der Ehrenamtsempfang pausieren. Somit sammelten sich dieses Mal Inhaber der goldenen Ehrenamtskarte im Zeitraum 30.06.2019 bis 01.10.2023 zum Einladungskreis an. Aufgrund der hohen Zahl an Kartenausgaben in diesem Zeitraum musste ausnahmsweise einmal auf die Einladung mit Partner verzichtet werden.

Rund 170 ehrenamtlich Aktive vor allem aus den Bereichen Feuerwehr, Rettungsdienst, Naturschutz, Nachbarschaftshilfe, Sport, Musik und Brauchtumspflege fanden sich im Großen Kursaal der Frankentherme Bad Königshofen ein. Landrat Thomas Habermann begrüßte die Gäste herzlich und bedankte sich für das jahrzehntelange Engagement, welches viele der Anwesenden für ihre Gemeinde und vor allem für die Menschen hier in der #eimat einbringen. „Das Ehrenamt hat unseren Landkreis seit seiner Gebietsreform vor gut 50 Jahren maßgeblich geprägt. Unsere Vereine, unsere Kultur und unser gemeinschaftliches Miteinander ist der Verdienst von zahlreichen ehrenamtlich Tätigen. Ihnen gilt unsere Wertschätzung und ein besonderes Dankeschön“, so Landrat Habermann.

Auch Landtagsabgeordneter Steffen Vogel betonte in seinem Grußwort, dass das Zusammenhelfen in den ländlichen Regionen, Gemeinden, Märkten, Städten und Landkreise selbstverständlich ist und es deshalb in Rhön-Grabfeld besonders lebenswert ist. 

Zahlreiche Höhepunkte zählte der Ehrenamtsempfang 2023. Neben den beeindruckenden musikalischen Einlagen des Bläserensembles Udo Schneider und der Promiband Bad Königshofen, gab es neben leckerem Essen und Trinken auch die Möglichkeit an einer attraktiven Verlosung teilzunehmen. Das Los entschied und so konnten Elke Binder-Müller dank Glücksfee Laurentine Mann einen prall gefüllten Rhöner Spezialitäten-Korb mit nach Hause nehmen, Brigitta Reinelt erhielt einen Rhöner Bier-Adventskalender und Alois Türpitz darf sich auf tatkräftige Unterstützung beim Weisbacher Oktoberfest freuen. Denn er hatte die Landratsamtsmitarbeiterinnen Linde Denner und Annette Müller-Mann als Thekenkräfte buchstäblich gewonnen.

Im Rahmen dieses feierlichen Ambientes gab es darüber hinaus ganz besondere Auszeichnungen. Der Landkreis lobt alle zwei Jahre den Ehrenamtspreis zur Würdigung ehrenamtlich tätiger Bürgerinnen und Bürgern in den Kategorien Einzelperson Soziales, Sport und Kultur sowie in der Kategorie Gruppe / Verein aus. Eine Jury, die sich aus unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens im Landkreis Rhön-Grabfeld zusammensetzt, hat die Vorschläge von Kreistagsmitgliedern, Bürgermeistern, Geschäftsführungen von Wohlfahrtsverbänden, Kirchenvertretern, Landrat und Verbands- und Kreisvorsitzenden intensiv geprüft und bepunktet.

In der Kategorie „Gruppe/Verein“ gab es einen Punkte-Gleichstand und damit zwei Preisträger: Die Tafel Bad Neustadt e. V. sowie der Besuchsdienst „Aktion Pflegepartner“ des Diakonischen Werks erhielten für ihr wertvolles Engagement den Ehrenamtspreis. In der Kategorie „Soziales“ wurde Gitta Biedermann mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Werner Kiesel erhielt den Ehrenamtspreis im Bereich „Kultur“. Der Preisträger in der Kategorie „Sport“ ist Horst Hein. Da er am Ehrenamtsempfang leider verhindert war, erhält er die Auszeichnung in der letzten Kreistagssitzung des Jahres.

Die Laudationen:

Ehrenamtspreis Gruppe/Verein: Preisträger: „Aktion Pflegepartner“ der Diakonie und Caritas Bad Neustadt

Bildunterschrift: Die "Aktion Pflegepartner" erhielt den Ehrenamtspreis in der Kategorie Gruppe/Verein. 

Die „Aktion Pflegepartner“ ist ein ehrenamtlicher Besuchsdienst zur stundenweisen Entlastung für pflegende Angehörige und zur Betreuung für ältere, alleinstehende, pflegebedürftige Menschen. Er wurde vor 33 Jahren in Bad Neustadt als einer der bundesweit ersten Besuchsdienste bzw. Entlastungsdienste gegründet. Damals gab es noch keine Pflegeversicherung, kein Pflegegeld, und keine speziellen Betreuungsleistungen für pflegebedürftige und demenzerkrankte Menschen.

Entstanden ist die Idee bei Pflegeentlastungstagen in Reyersbach, die von den Sozialstationen der Diakonie und Caritas durchgeführt wurden. Sie setzten die Idee, pflegende Angehörige stundenweise von der Pflege zu entlasten, in die Tat um und gründeten einen ehrenamtlichen Besuchsdienst. Das war zu der damaligen Zeit revolutionär und hat viele Nachahmer gefunden, der Begriff und die Idee entstanden in Bad Neustadt. Die Aktion wurde mehrfach, auch durch das bayerische Staatsministerium in München, ausgezeichnet.

Bis heute ist die Aktion in Trägerschaft von Diakonie und Caritas, wobei das Diakonische Werk, die Fachstelle pflegende Angehörige im Landkreis, seit 2000 die Leitung und Organisation übernommen hat. 
Damals wie heute ist es der Diakonie wichtig, dass die Ehrenamtlichen auf ihren Dienst gut vorbereitet, geschult und fortwährend begleitet werden. Eine 40-stündige Grundausbildung, regelmäßige Fortbildungen, Schulungen und Gruppentreffen geben den Ehrenamtlichen Sicherheit und Bestätigung für die wichtige ehrenamtliche Arbeit. Und natürlich muss es dem zu Betreuenden und den Angehörigen gut gehen. Ehrenamt braucht Qualität! 

Natürlich gab es in den 33 Jahren Aktion Pflegepartner auch Änderungen: Das Konzept der Aktion wurde in die Pflegeversicherung eingebunden. Die Aktion ist durch den Nachweis von regelmäßigen Fortbildungen als niedrigschwelliges Betreuungsangebot von der Pflegekasse anerkannt, d.h. die Versicherten können die stundenweise Entlastung mit der Pflegekasse abrechnen, die Ehrenamtlichen erhalten eine Aufwandsentschädigung.

Geändert haben sich auch die Einsätze. Früher waren es eher kurzfristige, sporadische Besuche, heute begleiten die Ehrenamtlichen eine Familie oft über Jahre, also regelmäßig jede Woche, es entwickeln sich enge Beziehungen. So wurde auch unter Coronazeiten der Dienst unter erschwerten Bedingungen - Masken tragen und regelmäßiges Testen - teilweise sehr lange aufrechterhalten.

Preisträger: Bad Neustädter Tafel e. V.

Bildunterschrift: Die Bad Neustädter Tafel mit der Vorsitzenden Romy Straub (auf dem Foto mit Blumenstrauß) gewann ebenfalls einen Ehrenamtspreis in der Kategorie "Gruppe/Verein".

Nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot – und dennoch gibt es Lebensmittel im Überfluss. Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich mit ehrenamtlichen Helfern, für die Stadt und für den Landkreis. Das Ziel der Tafeln ist es, dass alle qualitativ einwandfreien Nahrungsmittel, die im Bedürftigen ihrer Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Bedürftige verteilt werden. Die Tafeln sind für diese zu einer wichtigen und verlässlichen Säule in ihrem Alltag geworden.

Bevor es zur Gründung des Vereins Bad Neustädter Tafel e.V. im Jahr 2007 kam, gab es einen Initiativkreis "Eine Tafel für Bad Neustadt". Dieser setzte sich aus Vertretern der Caritas, Diakonie, Stadtrat, Landratsamt, Rotes Kreuz und eine Vertreterin der Stadt Bad Königshofen zusammen. Am 23.07.2007 wurde der Verein Bad Neustädter Tafel e.V. gegründet. Romy Straub (auf dem Foto mit Blumenstrauß) hat sich von Anfang für den guten Zweck in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Nachdem sie bei der Vereinsgründung das Amt der 2.Vorsitzenden übernommen hat, wurde sie ein Jahr später im November 2008 zur 1.Vorsitzenden gewählt.

Ein geeigneter Laden wurde damals auf dem Gelände des Busbahnhofes Bad Neustadt gefunden. Ferner hat sich Romy Straub um die Beantragung von Fördermitteln gekümmert. Ganz wichtig war es, Lieferanten zu finden, die das Projekt dauerhaft mitunterstützten. Nach viel gemeinschaftlicher ehrenamtlicher Arbeit konnte der Laden am 1. Dezember 2007 eröffnet werden. Zu den Öffnungszeiten jeden Samstag kamen teilweise an die 200 bedürftige Menschen, die mit frischen Lebensmitteln wenigstens etwas versorgt werden können. Die gesammelten Lebensmittel werden weitergereicht an bedürftige Personen. Direkt durch Lebensmittelausgaben – oder indirekt, indem Einrichtungen beliefert werden, die Essen an bedürftige Menschen ausgeben. 

Die Abgabe der Lebensmittel erfolgt kostenlos oder gegen einen symbolischen Betrag. In den vergangenen 15 Jahren versorgte die Bad Neustädter Tafel zwischen 100 und 150 Familien. Aktuell werden bei der Tafel 70 bis 100 Familien versorgt.

„Jeder gibt, was er kann“. Nach diesem Leitspruch engagieren sich örtliche Bäckereien, Wochenmärkte und Supermarktketten. Über ihre Kontakte zu kirchlichen Einrichtungen hat Romy Straub darüber hinaus zur Ernte-Dank-Zeit die Aktion „Lebensmittel-Spenden für die Tafel“ ins Leben gerufen, die von den Bürgerinnen und Bürgern in den Kirchengemeinden gut unterstützt wird. 

Ein Brand auf dem Gelände des Busbahnhofes Bad Neustadt im Juli 2014, bei dem auch das Gebäude der Tafel betroffen war, legte die Einrichtung vorerst lahm. Dieser große Einschnitt in die Vereinstätigkeit hat das Team der Tafel jedoch nicht entmutigt, für die Kunden weiterzumachen. Innerhalb kurzer Zeit wurde in der Rederstaße ein alternatives Gebäude gefunden, in dem sie sich bis heute befindet. 
Besondere Umstände brachten danach die Flüchtlingswelle mit sich. Die Sprachbarriere mit den unterschiedlichen Nationalitäten erschwerte die Kommunikation bei der Versorgung. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie erforderte weiteren organisatorischen Aufwand, den das Team mit viel Kreativität und persönlichem Einsatz meisterte. 

Von der Stadt Bad Neustadt und vom Landkreis Rhön-Grabfeld erfährt die Einrichtung größte Wertschätzung. 

Ehrenamtspreis Soziales: Preisträgerin: Gitta Biedermann, Bad Neustadt/Saale 

Bildunterschrift: Gitta Biedermann freute sich neben Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner (links) und Landrat Thomas Habermann über den Ehrenamtspreis in der Kategorie "Soziales".

„Hilfe mit Herz und Hand“ – nach diesem Lebensmotto setzt sich Gitta Biedermann aus Bad Neustadt a. d. Saale unermüdlich für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen ein. Als Stadträtin war sie im kommunalpolitischen Geschehen der Kreisstadt Bad Neustadt von 1990 – 2008 sehr präsent, konnte wertvolle Akzente setzen und sich insbesondere sozialen Themen widmen. So hat sie als erste Referentin für Frauen, Familien und Senioren viele Dinge neu angestoßen, beispielsweise das im Jahr 1990 eingeführte Kinderferienprogramm. Daneben gehen der Neujahrsempfang und der Ehrenamtsempfang der Stadt Bad Neustadt auf ihre Initiative zurück. Mit den Seniorenwochen hat sie ein vielfältiges Angebot für die Seniorinnen und Senioren von Bad Neustadt geschaffen, bei dem Beratung und Hilfe, Geselligkeit, Gesundheit, Kultur und Unterhaltung im Vordergrund standen.

Auch die Betreuung und Kontaktpflege zu Familien ehemaliger jüdischer Einwohner Bad Neustadts lag ihr immer am Herzen. Sie hat die Erinnerungskultur an die Deportationen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Zeit des Nationalsozialismus aktiv gefördert. Als sichtbares Zeichen hat Gitta Biedermann die Schaffung eines Mahnmals für die ehemaligen jüdischen Mitbürger angeregt, das im Jahr 2005 zur Umsetzung kam.

Während ihrer beruflichen und politischen Tätigkeit hat sie zahlreiche Kontakte aufgebaut. Die Bürgerinnen und Bürger schätzen sie. Schüler des Rhön-Gymnasiums erinnern sich gern an sie als ihre Handarbeitslehrerin.

Von 2007 bis 2020 war sie ehrenamtlich als Vorsitzende der Vill’schen Altenstiftung Bad Neustadt beispielhaft im Einsatz. Mit viel Idealismus hat Biedermann im Jahr 2007 den Förderverein des Stiftungs-Alten- und Pflegeheimes ins Leben gerufen. Ziel war es, das Stiftungs-Alten- und Pflegeheim, die ehemalige Vill‘sche Altenstiftung, als sozialen Mittelpunkt im Herzen der Stadt Bad Neustadt ideell und finanziell zu unterstützen. Inzwischen ist der Förderverein zu einer großen Gemeinschaft gewachsen, in der sich Bürgerinnen und Bürger aus Bad Neustadt, aber auch des Landkreises Rhön-Grabfeld und darüber hinaus ehrenamtlich engagieren. Die Gewinnung von Mitgliedern war in erster Linie auf ihrer Persönlichkeit zurückzuführen.

Projekte wie Floh- und Pflanzenmärkte im Frühjahr und im Herbst, „Drehorgel-Nachmittage“, Gassenspaziergänge „Alt Neuscht“, Besuche mit Andachten auf der Salzburg oder auf dem Bad Neustädter Weihnachtsmarkt, Museumsfahrten im Landkreis, Kirchenbesuche oder Märchenerzähler haben den Alltag des Alten- und Pflegeheims bereichert. Die erfolgreichen Aktivitäten ermöglichten es dem Förderverein immer wieder, das Senioren- und Pflegeheim finanziell zu unterstützen. 

Nicht unerwähnt soll ihr Engagement für den Caritasverband Rhön-Grabfeld sein. Seit mehr als 25 Jahren bringt sie sich in der Senioren- und Beratungsarbeit aktiv ein. Die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger finden bei ihr immer ein offenes Ohr. Außerdem ist sie seit 15 Jahren als Caritassammlerin in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt eine große Stütze.

Mit ihrer besonderen Fähigkeit in der Handarbeit hat sie zum Beispiel unzählige Menschen mit gehäkelten roten Herzchen beschenkt und damit symbolisch der Kreisstadt Bad Neustadt mit ihrer herzförmigen Stadtmauer weitergetragen.

Ehrenamtspreis Kultur: Preisträger: Werner Kiesel, Schönau

Bildunterschrift: Werner Kiesel gewann den Ehrenamtspreis in der Kategorie "Kultur". Darüber freuen sich Schönaus Bürgermeisterin Sonja Rahm und Landrat Thomas Habermann.

Werner Kiesel gehören mit seiner bodenständigen, menschlichen und kommunikativen Art zu den herausragenden Persönlichkeiten der Gemeinde Schönau. Große Verdienste hat er sich im Vereinsleben und in der politischen Gemeinde erworben. Durch sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement hat er den Zusammenhalt im Ort vorbildlich geprägt. Für die DJK und Kolping hat Kiesel Ende der 1940er Jahre besondere Aufbauarbeit geleistet. 

Im Sportverein war er in den 50er und 60er Jahren lange in der Vorstandschaft als Schriftführer und 2. Vorsitzender tätig. Verantwortung hat er insbesondere bei der Neuanlage des Sportgeländes in der Krummbachstraße übernommen. Nach der aktiven Zeit als Fußballer war er von 1958 bis 1960 als Schiedsrichter tätig. Als Mitorganisator der Schönauer Volkswandertage hat Kiesel das gemeinsame Laufen in der Natur gefördert.

Die Kolpingfamilie ist bis heute die treibende Kraft der beliebten Schönauer Fosenocht. Auch hier war Werner Kiesel ein wichtiges Zugpferd. Das galt für die ersten Umzüge genauso wie für die Organisation der ersten Elferatssitzungen. Letztere hat er ab 1957 mit Leben gefüllt und bis 1974 als Präsident die Regie übernommen. 

Mit seinen Auftritten auf der Elferatsbühne als Einzelakteur, zusammen mit Frau Gertrud, der gesamten Familie, dem Kinderchor und der Trachtengruppe begeisterte er das Publikum. Über Jahrzehnte hat Kiesel als Leiter der Fosenochtssänger wertvolle musikalische Akzente gesetzt. Die Schönauer Fosenochtsorden aus Holz stammen bis heute ausnahmslos aus seiner kleinen Werkstatt im Keller des Wohnhauses. 

In der Kolpingsfamilie Schönau kann man immer auf Werner Kiesel zählen. In den 70er Jahren war er Vorstandsmitglied, gründeten den Kinderchor und waren über 15 Jahre für die Trachtengruppe verantwortlich. Die Liebe zur Musik und zum Gesang lebte er als Sänger und zeitweise als Dirigent des Schönauer Kolpingschores. Bereits mit 16 Jahren machten Sie im Kirchenchor mit, über 50 Jahre im Kolpingchor.
Die Schönauer Heimatabende im Kolpingsaal in den 70er und 80er Jahren unter der Federführung von Werner Kiesel waren mit den musikalischen Umrahmungen sehr wertgeschätzte Veranstaltungen auch für Urlauber.

An der erfolgreichen Organisation der Kolpings-Wallfahrten in den 90er Jahren hatte Werner Kiesel ebenfalls großen Anteil. Diese erstreckten sich teilweise über mehrere Tage. Mit Hingabe suchte er Wegstrecken aus, unter anderem von Schönau nach Altötting, Maria Buchen, Vierzehnheiligen, Walldürn oder Schmerlenbach. Sein vielfältiges Engagement im Pfarrgemeinderat war für die Kirchengemeinde ein großer Gewinn. Ob als Mitglied, Vorsitzender, Organist oder Vorbeter bei den Wallfahrten zum Kreuzberg, nie war ihm etwas zu viel.
Über einen langen Zeitraum förderte Kiesel gemeinsam mit seiner Frau die lebendige Gemeinschaft der Schönauer Senioren und organisierten unter anderem interessante Vorträge und Ausflugsfahrten. 

Ab 1973 hat Kiesel 13 Jahre lang in der Gemeinde als Gemeinderat mitgestaltet. Seine ausgleichende Art war für den erfolgreichen Übergang und den Zusammenschluss mit Burgwallbach im Zuge der kommunalen Gebietsreform sehr hilfreich. Seit über 45 Jahren ist er Mitglied des CSU-Ortsverbandes Schönau.

Im Schulbereich hat er sich sich als Mitglied und Vorsitzender des Elternbeirats an der Grund- und Teilhauptschule Schönau engagiert. In Vorträgen brachte er der Schulfamilie beispielsweise die Zeit des Krieges und dessen Auswirkungen nahe.

Dank seines erlernten Berufes als Holzschnitzer entstanden viele Kunstwerke für die Kirche und Gemeinde. Der Christuskorpus des Hochkreuzes auf dem neuen Schönauer Friedhof, zwei Amben für den Altarraum in der Kirche, ein Wallfahrtskreuz, zwei Fahnen mit Stange für die Wallfahrten, Tragestange für eine Wallfahrtskerze, eine Konsole an der Empore, Rednerpulte für Kolpingverein und Kirchengemeinde, zwei holzgeschnitzte Leuchter für den Kolpingsaal werden dauerhaft mit seinem Namen verbunden. Daneben fertigte er für die Gemeinde diverse Hinweisschilder. Die Renovierung der Schönauer Bildstöcke und Flurkreuze war mit seiner Unterstützung erleichtert möglich.

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