Vom 9. bis 14. September empfing die bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön Vertreterinnen und Vertreter der Partner-Biosphärenreservate „Kruger to Canyons“ aus Südafrika und „Oxapampa-Asháninka-Yánesha“ aus Peru. Ihr Aufenthalt ermöglichte einen intensiven Wissensaustausch zu Themen wie Regionalvermarktung, nachhaltige Landnutzung und Klimawandelanpassung. Am Dienstagnachmittag freuten sich deshalb Dr. Jörg Geier, Abteilungsleiter der Kreisentwicklung und Svenja Arbes, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld, über den Besuch der Gruppe im Landratsamt in Bad Neustadt.
Herr Geier gab den Besucherinnen und Besuchern zunächst allgemeine Informationen über Rhön-Grabfeld und berichtete über besondere Produkte, Innovationen und die aktuelle Entwicklung des Landkreises. Trotz wirtschaftlicher Probleme in der Region und dem Wegfall von Arbeitsplätzen zeichnen sich auch positive Entwicklungen ab, so Geier. Denn der Anteil der ökologischen Landwirtschaft in Rhön-Grabfeld wächst. So erläuterte Frau Arbes den Gästen aus Peru und Südafrika das Konzept und die Ziele der Öko-Modellregion. Bis 2030 habe das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zum Ziel gesetzt, dass 30% der landwirtschaftlichen Flächen in Bayern biologisch bewirtschaftet werden sollen. Vom Acker bis auf den Teller - also entlang der gesamten Wertschöpfungsketten - sind Öko-Modellregionen fördernd tätig und unterstützen zum Beispiel durch Networking und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch mit finanziellen Mitteln.
Bildunterschrift: Vor dem Hühnermobil der Familie Schmitt.
Als Praxisbeispiel durfte die Gruppe im Anschluss den Betrieb Bio-Rhönbauer der Familie Schmitt in Oberweißenbrunn besichtigen. Die Schmitts halten Weiderinder zur Fleischerzeugung und konnten den Gästen außerdem ihre hofeigene und bio-zertifizierte Schlachterei zeigen. Ein Highlight war zudem der Herdenschutzhund Otto, der die Hühner der Familie vor Habichtangriffen schützt. Mithilfe von Dolmetscherinnen konnten die zahlreichen Fragen der interessierten Gäste auf Englisch und auf Spanisch beantwortet werden. So war ein Austausch über die Unterschiede der Landwirtschaft in den verschiedenen Ländern möglich. Nach einer Besichtigung des Hofladens und des Selbstbedienungshäuschens durfte die Gruppe leckere hofeigene Produkte wie verschiedene Wurstwaren und selbst gebackenes Brot probieren. Alle waren begeistert von der tollen Arbeit der Schmitts und der Warmherzigkeit, mit der sie die Gäste empfingen. Im Gegenzug erzählte die Gruppe von ihren Tätigkeiten in den Biosphärenreservaten in Peru und Südafrika wie dem Schutz von Wasserquellen, der Zertifizierung von Produkten oder der Organisation eines Laufs durch das Biosphärenreservat Kruger to Canyons – ein wertvoller Austausch für alle!
Bildunterschrift: Gegenseitiger Austausch mit Verkostung der leckeren hofeignene Produkte vom Bio-Rhönbauer.
Den Abschluss bildete ein Besuch auf dem Kreuzberg, wo sich die Gruppe stärken konnte. Denn für den Rest der Woche stand noch viel auf dem Programm. Die Delegation besuchte zum Beispiel noch weitere Bio-Betriebe wie den Biohof Räder in Bastheim und den Biohof Manger in Oberelsbach. Besonders spannend in Bezug auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Biosphärenreservaten Rhön und BIOAY war die Besichtigung der Kaffeerösterei "Rhön Kaffee Bühner", in der Bio-Kaffee aus peruanischen Bohnen geröstet wird.
Bildunterschrift: Die Delegation aus den Partnerbiosphärenreservaten mit Familie Schmitt (links im Bild) sowie Jörg Geier, Leiter der Kreisentwicklung (2. v. links) und Svenja Arbes, Projektmanagerin der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld (3. v. links). (Foto: Biosphärenreservat Rhön).
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