Wie in jedem Herbst werden im Landkreis Rhön-Grabfeld derzeit wieder die Straßenbegleitflächen durch die Mitarbeiter der Kreisbauhöfe gepflegt. Dabei werden aufmerksame Mitbürger allerdings an einigen Stellen einen Unterschied zu den vergangenen Jahren feststellen: Es wird nicht mehr alles abgemäht. Auf Straßenböschungen und breiteren Seitenräumen werden ab diesem Jahr ganz bewusst Wiesenstreifen stehen gelassen.
Ziel ist es, dass Insekten diese Flächen außerhalb der Blühzeiten als Lebensraum für die Fortpflanzungs- und Ruhephasen und damit für den gesamten Entwicklungszyklus nutzen können. An einigen Teilabschnitten können mit diesen Streifen auch Vernetzungskorridore zwischen verschiedenen Biotopen geschaffen werden. Die Mitarbeiter der Tiefbauverwaltung und der Unteren Naturschutzbehörde haben gemeinsam ein entsprechendes Pflegekonzept erarbeitet, das den Anforderungen an den Lebensraum für Insekten Rechnung trägt, aber auch eine praktikable Unterhaltung ermöglicht. Kern dieses Konzeptes ist, dass auf den extensiven Teilflächen des Straßenbegleitgrüns in jährlich wechselndem Turnus bestimmte Streifen mit Bewuchs verbleiben. Extensiv heißt: diese Flächen sind nicht vorrangig für den Erhalt der Verkehrssicherheit erforderlich. Jedes Jahr werden dabei andere Streifen stehen gelassen, um eine Verbuschung zu verhindern.
Bereiche, die für die Verkehrssicherheit wichtig sind (z. B. Straßenbankette) werden wie bisher jährlich mindesten zweimal gemäht. Die Mitarbeiter der Bauhöfe wurden im Sommer entsprechend geschult und haben im September mit der Umsetzung begonnen. Auf diese Weise leistet der Landkreis einen aktiven Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt.
Beispiel NES 14