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Ein Klimawald für Rhön-Grabfeld

Bild: Vollen Einsatz für den Klimawald des Landkreises Rhön-Grabfeld zeigen die Kreisrätinnen und Kreisräte zusammen mit Landrat Thomas Habermann nahe der A 71 bei Hollstadt.

 

An die Schaufel, fertig, los! Gemeinsames pflanzen stand am Freitag im Kalender der Kreisrätinnen und Kreisräte des Landkreises Rhön-Grabfeld. Rund 200 Traubeneichen und Hainbuchen wollten in die Erde gesetzt werden. Diese ersten Spatenstiche sind der Auftakt für den Klimawald, der hier entstehen wird. Der angepflanzte Wald soll sowohl angepasst an den Klimawandel wie auch Teil der Lösung zur Abmilderung sein, also als CO2-Senke dienen.

Insgesamt werden auf Initiative des Kreistages auf einer ehemaligen Ackerfläche bei Hollstadt, in unmittelbarer Nähe zur Autobahn 71, insgesamt 2.875 Baumsetzlinge gepflanzt.
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) empfiehlt in ihren Leitlinien "Baumarten für den Klimawald" grundsätzlich heimischen bzw. seltene heimischen Baumarten den Vorrang zu geben. Deshalb wird auf der 0,62 ha großen Fläche, auf der die Aufforstung stattfindet, ein artenreicher Mix zu finden sein: Traubeneichen, Vogelkirschen, Hainbuchen, Elsbeeren, Speierlinge, Eiben, Wildbirnen, Holunder, Pfaffenhütchen und Schneeball stehen auf der Liste.
Durchschnittlich 3.1 Tonnen Kohlenstoff wird dieser artenreiche Mischwald im Jahr Berechnungen zufolge speichern können. „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Jede und jeder ist aufgerufen zur CO2-Reduktion beizutragen. Ich bin froh, dass die Kreistagsmitglieder durch ihre Spenden und heute hier ihren Einsatz dazu beitragen unseren Klimawald Wirklichkeit werden zu lassen“, erklärt Landrat Thomas Habermann.

Da die vom Landkreis erworbene Fläche insgesamt 1,2 ha groß ist und davon gut die Hälfte aufgeforstet wird, bietet sich die Chance, dass sich ein breiter Waldrand entwickelt mit extensivem Krautsaum und aufgelassenen Lichtungen, sodass viele Grenzstrukturen entstehen können. Damit trägt die Fläche auch zum Biotopverbund bei.

Hintergrund:

Der Kreistag beschloss im Dezember 2019 auf Antrag der Freien Wähler mit großer Mehrheit eine Spendenaktion für Baumsetzlinge ins Leben zu rufen. Die Aktion beinhaltete einen Spendenaufruf an alle Kreistagsmitglieder zu Gunsten von Baumsetzlingen für einen Klimawald. Die Verwaltung wurde beauftragt eine geeignete Fläche zur Aufforstung zu finden.
Im Zuge der Flurneuordnung Hollstadt 3 konnte das Flurstück 14705 zum 01.11.2020 auf den Landkreis übertragen werden.
Im November 2020 begannen dann die ersten Planungen. Unterstützt wurde der Landkreis dabei durch die Biodiversitätsberaterin der Untere Naturschutzbehörde Larissa Renninger, den AELF-Förster Andreas Henig und von der Försterin Ute Kerschbaum von der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und Grabfeld w.V..
Anfang des Jahres 2021 wurde der Erstaufforstungsantrag beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gestellt.
Nachdem der Bescheid zur Erstaufforstung im Juli 2021 eintraf, wurde ein Antrag zur Förderung von waldbaulichen Maßnahmen im Rahmen des forstlichen Förderprogramms WALDFÖPR gestellt. Die Bewilligung erfolgte im Oktober 2021.
Mit der Umsetzung der Aufforstung wurde die Forstbetriebsgemeinschaft fränkische Rhön und Grabfeld w.V. betraut.

Bild: Im Vordergrund ist ein Baumsetzling schon erfolgreich gepflanzt. Die versammelten Kreisrätinnen und Kreisräte haben gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann und den Planungsverantwortlichen die ersten rund 200 Pflanzen gemeinsam gesetzt. Am Ende werden rund 2.900 Bäume und Sträucher hier ihr neues Zuhause finden.

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