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Unterricht einmal anders: Fairtrade in der #eimat erleben

Die beiden vierten Klassen der Grundschule Hollstadt-Wollbach haben sich Ende Januar auf den Weg nach Bad Neustadt a. d. Saale gemacht um mehr über das Thema Fairer Handel zu erfahren. Ihr Ziel: Das Landratsamt Rhön-Grabfeld. Denn der Landkreis ist seit vergangenem Jahr zertifizierter Fairtrade-Landkreis und als solcher positioniert er sich unter anderem deutlich gegen Kinderarbeit und stärkt mit seinen Partnern den Fairen Handel.

Landrat Thomas Habermann freute sich über den Besuch der Schülerinnen und Schüler und vor allem über ihr breites Wissen, dass sie sich bereits rund um die Themen Kinderrechte, Ausbeutung und Fairness zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern angeeignet haben. Zusammen mit der Fairtrade-Landkreis Projektmanagerin Manuela Michel begaben sich die Schulkinder anschließend in den Großen Sitzungssaal. Dort erwartete sie ein besonderer Stuhlkreis. Die Stühle waren in verschiedenen Nationalfarben bemalt und die Sitzhöhen repräsentierten die durchschnittlichen Lebenserwartungen der einzelnen Länder. Sehr anschaulich erfuhren die jungen Gäste auf diese Art, wie unfair die Verhältnisse auf der Welt verteilt sind. Wer hier sehr tief sitzt, der bekommt von allem zu wenig und lebt entsprechend kürzer. Den Kindern wurde bewusst, dass es eine reine Glückssache ist, in welchen Erdteil ein Mensch hinein geboren wird und dementsprechend eine längere oder kürzere Lebenszeit hat.

Anschließend teilten sich die beiden vierten Klassen auf. Die Klasse 4a besuchte den Weltladen Bad Neustadt in der Hohnstraße. Norbert Dietzel erklärte den Schülerinnen und Schülern die ungerechten Arbeitsbedingungen beim Handel mit Kakao, welche dazu führen, dass Kinder hart arbeiten müssen und keine Möglichkeit des Schulbesuchs haben. Auch Anbaugebiete und die Verarbeitung der Kakaofrüchte kamen zur Sprache. Die Klasse 4b wurde in der Pecht Shoppingwelt erwartet. Geschäftsführer Björn Tischer und die Nachhaltigkeitsbeauftragte Jennifer Bauer begrüßten die Kinder. Während ihres Besuchs bekam die Klasse viele wichtige Informationen zur Herstellungskette eines Kleidungsstückes, welches häufig zigtausend Kilometer zurücklegen muss, bis es beim Endverbraucher ankommt. Verschiedene Gütesiegel helfen den Verbrauchenden bei der Auswahl fair gehandelter Ware. Die Kinder waren überrascht, dass Kleidungsstücke aus recyceltem Material hergestellt werden können. Am Beispiel einer Jacke konnten sie im wahrsten Sinne "begreifen", dass hierbei ausgediente Flaschen einen neuen Lebenszyklus erhalten haben. 

Mit guten Vorsätzen, viel Wissen, wie jeder Mensch Ausbeutung von Kindern und Kinderarbeit verhindern kann und auch tief beeindruckt, ging es an diesem Tag zurück in die Schule.

Textgrundlage: Sabina Urban.

Bildunterschrift: Im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes haben die Schülerinnen und Schüler mit Projektmanagerin Manuela Michel darüber gesprochen, wie fair die Möglichkeiten auf der Welt tatsächlich verteilt sind und was es für mehr Gleichheit braucht (Foto: Petra Braun).

 

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