Menü
Zurück
Zurück

Neuigkeiten

Zentraldepot des Landkreises Rhön-Grabfeld feierlich eröffnet

Kunst auf einem ehemaligen Kasernengelände: Klingt auf den ersten Moment komisch, ist aber nun tatsächlich so. Gemeinsam mit Ehrengästen hat Landrat Thomas Habermann das Zentraldepot des Landkreises Rhön-Grabfeld feierlich eröffnet. Es befindet sich auf dem Hainberg Areal in Mellrichstadt, konkret in der ehemaligen Bekleidungskammer der Bundeswehr – also ein geschichtsträchtiger Ort.

„Es ist vollbracht. Ein Meilenstein der musealen Arbeit des Landkreises ist getan“, freute sich der Landrat über die Eröffnung. In seiner Begrüßung ging er auch auf den Umstand ein, dass eine Sammlung verpflichte. Der Landkreis verfügt über eine kreiseigene Gemälde- und Skulpturensammlung und eine volkskundliche Sammlung – eher die Ausnahme bayernweit betrachtet. Bereits in den 1970er Jahren wurde mit der Sammlungsaktivität begonnen, die Tradition von unter anderem Vorgänger Dr. Fritz Steigerwald führt Landrat Thomas Habermann fort.

Der Schwerpunkt der Sammlung und zugleich das Leitbild ist der regionale Bezug zu Rhön und Grabfeld, wie auch zu Unterfranken. Neben Werken von Kunstschaffenden, die aus der Region stammen, beinhaltet die Sammlung auch Arbeiten von auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern, die von der Rhön und dem Grabfeld, der Landschaft oder von den Menschen begeistert sind und diese in ihren Werken festhalten.

Da jedoch nicht alle Werke dauerhaft in einem Museum präsentiert werden, braucht es eine passende Unterbringungsmöglichkeit, die Lösung ist ein Zentraldepot.

Im Jahr 2012 kaufte der Landkreis das 1962 erbaute, rund 1000 Quadratmeter große Gebäude auf dem Hainberg Areal. 2018 nahm die Sanierung Fahrt auf und konnte schließlich im Dezember 2023 abgeschlossen werden. Die Baukosten lagen bei circa 1,5 Millionen Euro.

Prof. Dr. Klaus Reder, Bezirksheimatpfleger von Unterfranken, lobte die Bemühungen des Landkreises und die Entscheidung für die Schaffung eines Zentraldepots, während anderenorts an der Kultur gespart wird. „Ab heute beginnt die Arbeit, ein Depot ist kein Projekt, sondern eine Daueraufgabe“, rief er dem Landkreis zu. Denn nun kann mit der Inventarisierung, den Umzügen und der Unterbringung der Kunstgegenstände begonnen werden.

Bildunterschrift: Einblicke in die Lagermöglichkeiten im Zentraldepot.
 
Michael Kraus, Bürgermeister der Stadt Mellrichstadt, erinnerte an die Zeit, als auf dem Hainberg Areal noch über 1000 Soldaten stationiert waren. Nun ist mit dem Zentraldepot ein weiteres Kleinod auf dem hiesigen Gelände entstanden. „Hier lagern nun unschätzbare Werte“, so Kraus. Seiner Ansicht nach müsse Geschichte erlebbar gemacht und die Bevölkerung dafür begeistert werden.

In einer kleinen Talkrunde mit Moderatorin Dr. Astrid Hedrich-Scherpf, Leiterin der Kulturagentur Rhön-Grabfeld, ging es unter anderem darum, wie ein Depot eingerichtet werden sollte, ob es Tipps für die anstehenden Umzüge gibt und dass die gesamte Depotfläche in Zukunft genutzt werden wird. So erklärte Annemarie Graf, zuständig für das Sammlungsmanagement in der Kulturagentur, dass vereinzelt Kunstwerke schon im Depot lagern, der Rest dann Stück für Stück dort einziehen wird.

Auch das „unpopuläre“ Thema Entsammlung kam kurz zur Sprache, also sich von Kunstwerken zu trennen. „Man muss mutig sein, die Gründe kommunizieren und bei diesem Thema aktiv die Flucht nach vorne antreten“, so Dr. Reder.

Nach der kirchlichen Segnung und Einweihung durch Pastoralreferentin Iris Will-Reusch konnten sich später die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Rhön-Grabfeld in zwei öffentlichen Führungen hautnah einen ersten Eindruck vom neuen „Depot 20“ in Mellrichstadt machen, die von dieser Gelegenheit zahlreich Gebrauch machten. Als Einrichtung des Landkreises soll das Depot auch in Zukunft regelmäßig für Führungen geöffnet werden. 

Bildunterschrift: Freuen sich über die Eröffnung des Zentraldepots in Mellrichstadt. (Von links) Johannes Baur (Baur Planung), Annemarie Graf (Sammlungsmanagement Landkreis Rhön-Grabfeld), Dr. Astrid Hedrich-Scherpf (Leiterin der Kulturagentur Rhön-Grabfeld), Dr. Stefan Kley (Stellvertretender Leiter der Landesstelle nichtstaatlicher Museen in Bayern) sowie der weitere stellvertretende Landrat Bruno Altrichter.

Seite auf Merkliste setzenSeite entfernen